Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche - Mühlhausen
Der seit 1802 profanierte Bau, der zunächst als städtische Waage und Kornmagazin, seit dem späten 19. Jahrhundert gar als Bauhülle für Büroräume und Wohnungen verwendet worden war, fand erst nach grundlegender Restaurierung in den Jahren 1973 bis 1975 und der nachfolgenden musealen Gestaltung eine angemessene Nutzung.
Der saalartige Innenraum beherbergt eine Ausstellung, die über den Verlauf, die Höhepunkte und die Nachwirkungen des Deutschen Bauernkrieges im Kontext der Zeit und als Bestandteil der deutschen Nationalgeschichte informiert.
Zusätzlich wird die Kornmarktkirche für Sonderveranstaltungen, vornehmlich musikalischer Art, genutzt.
Die mehrfach modifizierte Ausstellung zu Reformation und Bauernkrieg wurde völlig neu konzipiert und ab 2003 in neuer Gestaltung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.
Seit dem Jahr 2008 lädt ein nach den Ideen des
mittelalterlichen Gelehrten Albertus Magnus gestalteter Klostergarten zum
Verweilen ein.
- kostenloser Zugang nicht möglich
- WC Nutzung bei Eintritt möglich
- Betreuungspersonal anwesend
- Hausstempel vorhanden
ständige Angebote:
a) Dauerausstellung Reformation und Bauernkrieg
Die Ausstellung in der ehemaligen Klosterkirche am Kornmarkt informiert über den Verlauf, die Höhepunkte und die Nachwirkungen des Deutschen Bauernkrieges im Kontext der Zeit und als Bestandteil der deutschen Nationalgeschichte und ist deutschlandweit die umfassendste Exposition zu diesem Thema.
Angebote auf Anfrage:
a) Führungen ( € 30,00)
bitte mit Vorbestellung unter Steffi Maass 03601/ 85 66 15, Mail: maas@mhl-museen.de
b) museumspädagogische Angebote
c) Verkauf von Literatur unter:
www.mhl-museen.de/publikationen.html
Sonderausstellung vom 31.10.2016-31.10.2017
„Luthers ungeliebte Brüder“ – Alternative Reformationskonzepte
Unzweifelhaft hat Martin Luther Großes geleistet und enormen persönlichen Mut bewiesen. Er hat eine Reformation der bestehenden Kirche angestoßen, die erst zu grundlegenden Veränderungen in Europa und schließlich in der ganzen Welt geführt hat. Gleichwohl ist diese niemals das Werk eines Einzelnen gewesen. Doch während Luthers engsten theologischen Mitstreitern, wie Philipp Melanchton, Johann Agricola oder Georg Spalatin während der Lutherdekade noch ein Platz im Halbschatten des großen Reformators zugestanden wird, erhalten jene Theologen, die von der reinen lutherischen Lehre abweichende, oder gar eigene reformatorische Ideen verfolgten, noch nicht einmal einen Platz auf der Ersatzbank des Jubiläumsteams.
An jene gern übersehenen Männer aus der ersten Phase der Reformation, soll im Rahmen dieser Ausstellung erinnert werden. Andreas Bodenstein von Karlstadt etwa, der Doktorvater Martin Luthers, predigte von Orlamünde aus gegen die Heiligenbilder in den Kirchen und Klöstern, was mancherorts zum Bildersturm führte. Einer seiner Anhänger war der erste Reformator der Stadt Creuzburg, Matthäus Hisolidus. Großen Einfluss hatte auch der Theologe und Reformator Jakob Strauß, der in Eisenach so lange Zins und Wucher kritisierte, bis er die Stadt verlassen musste. Der Täufer Fritz Erbe verbrachte für seine Überzeugungen einen großen Teil seines Lebens in Haft auf der Wartburg. In Mühlhausen beteiligten sich Heinrich Pfeiffer und Thomas Müntzer an den innerstädtischen Aufständen, bevor sie mit zahlreichen Thüringern in den Bauernkrieg zogen. Martin Luther und seine engsten Mitstreiter, wie Melanchton und Agricola gingen publizistisch, teilweise massiv gegen diese „Schwärmer“ vor. Thomas Müntzer darf sogar als ein erstes Opfer lutherischer Propaganda gelten.
Kornmarkt
99974 Mühlhausen
Fon 03601/ 85 66- 0
Fax 03601/ 85 66- 26
Die.-So. 10:00 Uhr- 17:00 Uhr
Mo. geschlossen
Eintrittspreise:
Erwachsene: 3,00 €
Ermäßigt: 2,00 €
Gruppen ab 10 Pers. 2,00 €