
- 26.04.2017
Luther im Coburger Land
Der Zug des Kurfürsten Johann des Beständigen auf dem Weg zum Augsburger Reichstag im Jahr 1530 und Luthers damit verbundener halbjähriger Aufenthalt in Coburg stehen im Mittelpunkt vielfältiger Aktivitäten entlang des Lutherwegs zwischen Saalfeld und Coburg. Kurz vor Beginn der Bayerischen Landesausstellung „Ritter Bauern Lutheraner“ am 9. Mai auf der Veste Coburg und in der Coburger Moritzkirche ist das Coburger Land deshalb eine Art Hotspot der historischen Erinnerungen an die Ereignisse.
Bier und Luther - Bierfest in der Brauerei Grosch mit Präsident der LutherweggesellschaftAm Sonntag, 23. April wurde deutschlandweit der Tag des Deutschen Bieres gefeiert. Traditionell feiert die Brauerei Grosch an diesem Tag ihr Bierfest – in diesem Jahr zusammen mit dem Präsidenten der Lutherweggesellschaft, Dr. Ekkehard Steinhäuser. Denn bei Grosch wird nicht nur – wie in vielen anderen deutschen Brauereien - ein Lutherbier hergestellt. In Rödental kann sich Brauereichef Christof Pilarzyk mit seinem Luthertrunk auch auf den historisch belegten Zug des Kurfürsten beziehen: „Ausgeschenkt wurde es zur Rast des Kurfürsten Johann des Beständigen mit Martin Luther anlässlich der Reise von Wittenberg nach Coburg in unserem Gasthof Grosch im Jahr 1530. Diese Bierspezialität ist zur Feier von 515 Jahren Braurecht im Jahr 2007 erstmals gebraut worden“. Im Grosch werden monatlich auch kulinarische Lutherabende angeboten.
Historischer Lutherstammtisch mit Ausstellung in Gräfenthal über die Stationen Luthers – Dr. Steinhäuser sichert Unterstützung zuDas Brauereifest in Rödental nutzte Dr. Wolfgang Wehr, Schlossbesitzer auf Schloss Wespenstein zu Gräfenthal und Motor des historischen Lutherstammtischs in Gräfenthal, Dr. Steinhäuser auf Schloss Wespenstein einzuladen. Dort ist seit Karfreitag eine Dauerausstellung zu sehen, in der die historisch versierten Mitglieder und Heimatforscher des Stammtischs ihr Wissen über Luthers Aufenthalte in der Region zusammengetragen haben. Bisher beleuchten die Beiträge Orlamünde, Saalfeld, Gräfenthal, Lehesten, Judenbach, Luther und seine Beziehung zum Mansfeldschen Bergwerkswesen, die tatsächlichen Wege Luthers in der Region sowie Friedrich von Thüna, den Initiator der vorgetäuschten Entführung Luthers auf die Wartburg.
„Wir wollen die Ausstellung noch auf die weiteren Orte im Coburger Land ausweiten und ich freue mich, dass Dr. Steinhäuser dabei seine Unterstützung zugesagt hat. Somit besteht demnächst die Möglichkeit, die weiteren bedeutsamen Orte im Coburger Land, Neustadt bei Coburg, Rodach sowie Coburg – und auch Oeslau, den Ort mit dem Brauereigasthof Grosch, darzustellen.“
Europäischer Stationenweg macht mit dem Reformationstruck Station in CoburgIn der Woche zuvor, am Samstag 15. April, machte der Europäische Stationenweg auf dem Weg durch Europa nach Wittenberg Halt auf dem Coburger Schlossplatz – als 53. Station. Aus diesem Anlass hatten die Stadt Coburg und das Coburger Dekanat Luthers Einzug in Coburg am Karfreitag vor 587 Jahren, am 15. April 1530, in einem vielbeachteten Spektakel nachgestellt. Auch dort spielte der Luther-Trunk aus Rödental für Luther und seine Begleiter - Oberbürgermeister Norbert Tessmer und den beiden Dekanen Kirchberger und Huth - eine entscheidende Rolle.
Coburg würdigt auch im digitalen Stadtgedächtnis LutherSeit fast zehn Jahren verfolgt die Stadt Coburg das Projekt „Digitales Stadtgedächtnis“, in dem spannende Geschichten der Coburger gesammelt werden. Ein „Best of“ dieser Geschichten wird jedes Jahr als „Lesebuch digitales Stadtgedächtnis“ veröffentlicht und aufgrund großzügiger Sponsoren kostenlos an Bürger und Touristen abgegeben. Außerdem stehen diese Hefte als epaper unter www.stadtgeschichte-coburg.de kostenlos zur Verfügung. Dem Jahresereignis angepasst, heißt das diesjährige Heft „Luther, Medien, Pressefreiheit“. Das Heft widmet sich der Geschichte – Luther auf der Veste Coburg – ebenso wie Zeitfragen, etwa, wie Luther mit den neuen sozialen Medien umgegangen wäre. Auch EKD-Ratsvorsitzender und Bayerischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm konnte mit einem Beitrag gewonnen werden, hat er doch eine besondere Beziehung zu Coburg – als Schüler des Gymnasiums Casimirianum und als ehemaliger Pfarrer an der Moritzkirche.
Text und Bild: Martin ModesLandratsamt Saalfeld-Rudolstadt
Presse- und Kulturamt
Koordinator/Redakteur Rudolstädter Heimathefte
"Wiege der europäischen Dynastien"
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