
Kirchen, Klöster und Burgen gingen in Flammen auf, als 1525 die einfache Bevölkerung gegen ihre geistliche und weltliche Herrschaft aufbegehrte. 2025 jähren sich das Ende des Deutschen Bauernkriegs und der Todestag des radikalen Reformators Thomas Müntzer zum 500. Mal – ein Ereignis, das die Gesellschaft des 16. Jahrhunderts nachhaltig veränderte und bis heute nachwirkt. Bedeutende Orte dieses Gedenkens befinden sich auch in Sachsen-Anhalt, etwa in Stolberg, dem Geburtsort Müntzers, in Allstedt, dem Schauplatz seiner berühmten Fürstenpredigt, in Eisleben, wo er viele Freunde hatte, und natürlich in Mansfeld, wo seine Widersacher ansässig waren.
Deshalb widmet sich Sachsen-Anhalts dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ in den Jahren 2024/2025 der Erinnerung an den Bauernkrieg und dem Einsatz der Aufständischen für eine gerechtere Welt. Die Unruhen endeten zwar tragisch, doch die damaligen Rufe nach „Gerechtigkeyt“ hallen bis heute nach und haben nichts an Aktualität verloren. Die dezentrale Landesausstellung ist mit ihren Teilprojekten ein Höhepunkt im Gedenkjahr und findet noch bis zum Jahresende 2025 an unterschiedlichen Orten statt.
Über das Land verteilt fragen die LutherMuseen, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle sowie die Werkleitz Gesellschaft in sieben Präsentationen nach dem Wirken des Reformators Thomas Müntzers und den Auswirkungen des Bauernkrieges. Ergänzend haben der Landkreis Mansfeld-Südharz, die Standortentwicklungsgesellschaft Mansfeld-Südharz mbH und weitere Partner ein Programm mit weiteren Ausstellungen und künstlerischen Interventionen vorbereitet.
Die LutherMuseen widmen sich dem Gedenkjahr u.a. mit besonderen Ausstellungen: Im Museum „Luthers Sterbehaus“ in Eisleben ist die Mitmachausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“ zu erleben. Darin können Besucherinnen und Besucher auf einem großen begehbaren Spielbrett mit digitalen und analogen Spielelementen in die Rollen der Beteiligten vor 500 Jahren schlüpfen und erleben die Zeit unmittelbar vor dem Aufstand aus verschiedenen Perspektiven. Die Ausstellung bietet die Chance, Geschichte zu erforschen, zu reflektieren und die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erkennen. Im Museum „Luthers Elternhaus“ in Mansfeld taucht man in die Welt des 16. Jahrhunderts ein und kann die Lebenswelten der damaligen Akteure nachempfinden. Vorträge, Konzerte, Workshops und andere Mitmachangebote ergänzen das Ausstellungserlebnis.
Ein weiteres Projekt lässt die Personen aus der Mitmachausstellung in Social-Media-Kanälen lebendig werden (#aufstand1525). Besucherinnen und Besucher können auch hier über das Schicksal der Figuren mitentscheiden und sich darüber austauschen.
Weiterführende Informationen unter:
www.gerechtigkeyt1525.de
www.luthermuseen.de
www.aufstand1525.de