Sommer-Newsletter 2025 der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft

Liebe Leserinnen und Leser,

zum Pfingstfest grüße ich Sie herzlich. Zu Pfingsten erbitten wir die Kraft des Heiligen Geistes, damit wir uns einsetzen für alles, was menschlich ist, und allem, was unmenschlich ist, widerstehen.

Dazu fällt mir folgende Geschichte aus der Bibel ein. Sie berichtet vom ungleichen und scheinbar aussichtslosen Kampf des David gegen den Riesen Goliath. Falls Sie sie noch einmal nachlesen möchten: Sie steht im Alten Testament, im 1. Buch Samuel, Kapitel 17.

Die Erzählung vom Kampf des David gegen den Riesen Goliath ist zu einem Text der Menschheitsgeschichte geworden. Eine immer gültige Metapher für den Sieg des Kleinen über den Großen. Schwach gegen Stark, Außenseiter gegen Favorit. Doch dann geschieht das Unerwartete: Klein gewinnt. Wie durch ein Wunder setzt der Underdog sich durch. Momente für die Ewigkeit sind das. Die Heilige Schrift hält Texte solchen Formats bereit: Erzählungen, die zu allen Zeiten und zugleich zeitlos die Menschen bewegen.

Die Erzählung von David und Goliath können wir zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, worauf wir eigentlich vertrauen in unserem Leben und warum. Neigen wir dem Goliath-Prinzip zu, das auf die eigene Stärke setzt, oder leben wir nach dem David-Prinzip eines unbekümmerten Vertrauens auf den lebendigen Gott?

Die Figur des David jedenfalls zeigt: Wer einen Herrn im Himmel hat, dessen Lage ist längst nicht so aussichtslos wie er selbst oder andere das vielleicht meinen. Wer einen Herrn im Himmel hat, der lässt sich nicht zum Knecht von Menschen machen, auch dann nicht, wenn er um seine eigene Freiheit kämpfen muss. Wenn ich Gott als meinen Herrn über mir weiß, wachsen mir Kräfte zu, die mir helfen, es mit manch gefährlich drohendem Riesen aufzunehmen.

Was ist die Botschaft jener alten Erzählung? Was kann man mitnehmen aus ihr? Die Antwort ist denkbar einfach. Die Botschaft lautet: Das Goliath-Prinzip wird scheitern. Goliath hat keine Zukunft. Ein einziger Stein aus Davids Schleuder streckt den Riesen nieder. Goliath hat keine Zukunft. Zu schwerfällig. Zu behäbig. Zu anstrengend. Zu brutal. Nicht beweglich genug für das wirkliche Leben.

Wir dürfen darauf vertrauen: Gott geht mit uns durch unser Leben. Er gedenkt, es gut mit uns zu machen. Er gedenkt, uns zu Glückskindern zu machen.

Gute Aussichten, finde ich! Mit ihnen wollen wir unser Leben getrost leben und alles, was es bringen wird, als reine Glückssache aus seiner guten Hand nehmen.

Es grüßt Sie herzlich, Ihr Dr. Ekkehard Steinhäuser
Präsident der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft