Stadtkirche St. Marien - Lutherstadt Wittenberg
Der Glaube kommt aus dem Hören- Martin Luther und die Predigt
Die Stadtkirche Wittenberg ist die Predigtkirche Martin Luthers gewesen, des deutschen Reformators. Seine berühmt gewordenen Invokavit-Predigten haben entscheidenden Einfluss auf den Fortgang der Reformation in Wittenberg und in der Welt genommen.
Die vielfältige Geschichte der evangelischen Predigt, die sich auf das Wort der Bibel konzentriert (sola scriptura), die die Menschenfreundlichkeit Gottes in ihre Mitte stellt (solus Christus) und die Herzen und Gewissen der Menschen zu erreichen sucht (sola fide), hat in der Wittenberger Stadtkirche begonnen. Hier begann die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, mit Gemeindegesang und mit der Kommunion des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein). Die Stadtkirche wird als die Mutterkirche der Reformation bezeichnet. „Der Glaube kommt aus dem Hören“ – so lautet ein markantes Wort von Martin Luther.
Immer wieder betont der Reformator, wie wichtig die Stimme, die Mündlichkeit und das Hören für das Ereignis des Evangeliums ist: „Das Evangelium ist eine Predigt und ein Geschrei von der Gnade und Barmherzigkeit Gottes, durch den Herrn Christus mit seinem Tod verdient und erworben. Und es ist eigentlich nicht das, das in Büchern steht und in Buchstaben verfasst wird, sondern ist mehr eine mündliche Predigt und ein lebendiges Wort und eine Stimme, die da in der ganzen Welt erschallt und öffentlich ausgeschrien wird, dass man es überall hört.“
Die Stadtkirche Wittenberg erinnert als Station auf dem Lutherweg an die Bedeutung des Hörens für die menschliche und religiöse Existenz. In all seiner Aktivität ist der Mensch immer auch ein rezeptives, ein empfangendes, ein hörendes Wesen. Im Hören empfängt der Mensch mehr als er zu sehen und zu sagen vermag. Im Hören stößt der Mensch auf eine ihn tragende Wahrheit. Ein Gedicht, eine Lesung, eine Predigt, ein Gebet, ein Lied oder ein Konzert kann zu einem Hörgeschehen werden, das zu Herzen geht und an eine tiefe Quelle führt. Die Stadtkirche Wittenberg ist ein besonderer Hör-Raum des Wortes, des Geistes und des Lebens.
Text: Pfarrer Dr. Johannes Block 10/2012
Zur Geschichte der Stadtkirche Wittenberg
Um 1281 wird mit dem Bau des heutigen zweischiffigen Chorraums begonnen. Von 1412 an wird in verschiedenen Bauphasen das Langhaus errichtet. Ab 1432 werden die Türme um das Glockengeschoss erhöht und mit pyramidalen Steinhelmen abgeschlossen. Im Jahr 1512 erhält Martin Luther an der Stadtkirche einen Predigtauftrag. In den Jahren 1521/22 – Martin Luther befindet sich auf der Wartburg – wird die Kirche bei einem „Bildersturm“ ihres traditionellen Bilderschmucks beraubt. Nach seiner Rückkehr von der Wartburg leitet Martin Luther mit seinen Predigten ab Sonntag Invokavit 1522 einen gemäßigten Gang der Reformation ein. Der Reformationsaltar von Lucas Cranach wird 1547 errichtet. Nachdem im Schmalkaldischen Krieg die Turmhelme abgetragen wurden, um Platz für Kanonen zu schaffen, werden von 1556 bis 1558 die heutigen Turmaufsätze für Turmuhr und Türmerwohnung geschaffen. Nach der Besetzung der Kirche durch napoleonische Truppen ab 1806 erfährt der Innenraum 1810 bis 1811 eine umfassende Neugestaltung im Stile der klassizistischen Neogotik. Bei einer weiteren Renovierung 1928 wird ein Teil dieser Umgestaltung beseitigt und der Raum erhält im Wesentlichen seine heutige Gestalt.
Die Mutterkirche der Reformation
Die Stadtkirchengemeinde ist mit rund 3800 Mitgliedern eine der größten Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Zur Gemeinde gehören drei Kindertagesstätten und der Alte und Neue Friedhof. Im Mittelpunkt steht die Stadtkirche, die Predigtkirche von Martin Luther und von Johannes Bugenhagen, des ersten lutherischen Pfarrers Wittenbergs. Hier begann die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, mit Gemeindegesang und mit der Kommunion des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein). Die Stadtkirche wird deshalb als die Mutterkirche der Reformation bezeichnet. Bis heute ist die Stadtkirche ein lebendiger Ort des gepredigten, des gelesenen und des gesungenen Wortes, eine Stätte der religiösen und kulturellen Identifikation, eine Schatzkammer der Geschichte und der Kunst. Unzählige Besucher und Gäste aus aller Welt besuchen an diesem traditionsreichen Ort Veranstaltungen und Konzerte und feiern mit der Stadtkirchengemeinde festliche Gottesdienste.
Am 31. Oktober, dem jährlich begangenen Reformationstag, stehen die Stadtkirche und die Schlosskirche im Mittelpunkt des internationalen Protestantismus. Namhafte Prediger und Kanzelredner aus Kirche und Gesellschaft, aus Kunst und Kultur, aus Wissenschaft und Politik ziehen eine große Hörergemeinde an. Die Jahrhundertsanierung der Stadtkirche Wittenberg In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum wird die Stadtkirche Wittenberg aufwendig saniert. Mit dem Reformationsaltar von Lucas Cranach und zahlreichen Epitaphen bewahrt die Stadtkirche herausragende Kunstwerke. Viele tausende Gäste aus aller Welt besuchen jährlich die Stadtkirche, die von die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Die Generalsanierung hat 2010 im Dachraum begonnen und soll 2015 im Innenraum und mit den Türmen beendet werden. Für die Sanierung sind mehr als 7 Millionen Euro veranschlagt. Ohne Hilfe von außen ist das Sanierungsprojekt nicht zu finanzieren. Helfen Sie mit, dass die Mutterkirche der Reformation zum Reformationsjubiläum 2017 wieder in altem Glanz erstrahlt!
Wir bitten um Ihre Spende!
Spendenkonto: Kreiskirchenamt Wittenberg,
Kontonummer: 1551748010, KD Bank Dortmund
BLZ 35060190, SWIFT/BIC code: GENODED1DKD,
IBAN: DE91350601901551748010,
Stichwort: Sanierung Stadtkirche
We ask for your contribution!
The Town and Parish Church St. Mary’s will be renovated in preparation for the Reformation Jubilee in 2017. The costs for the renovation are planned to be more than 7 million Euro. The congregation of the Town Church welcomes financial support from Germany and from all over the world.
Bank account:
account holder: Kreiskirchenamt Wittenberg,
Account number: 1551748010, KD Bank Dortmund (bank code 35060190), SWIFT/BIC code: GENODED1DKD,
IBAN: DE91350601901551748010,
subject: Sanierung Stadtkirche
Texte: Pfarrer Dr. Johannes Block, Kirchmeister Bernhard Naumann
ständige Angebote:
Angbote auf Anfrage:
Kirchenführung (mit 1 Woche Voranmeldung/ 4 € , ermäß. 3 € p.P.)
folgende Materialien liegen aus:
Die vielfältige Geschichte der evangelischen Predigt, die sich auf das Wort der Bibel konzentriert (sola scriptura), die die Menschenfreundlichkeit Gottes in ihre Mitte stellt (solus Christus) und die Herzen und Gewissen der Menschen zu erreichen sucht (sola fide), hat in der Wittenberger Stadtkirche begonnen. Hier begann die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, mit Gemeindegesang und mit der Kommunion des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein). Die Stadtkirche wird als die Mutterkirche der Reformation bezeichnet. „Der Glaube kommt aus dem Hören“ – so lautet ein markantes Wort von Martin Luther.
Immer wieder betont der Reformator, wie wichtig die Stimme, die Mündlichkeit und das Hören für das Ereignis des Evangeliums ist: „Das Evangelium ist eine Predigt und ein Geschrei von der Gnade und Barmherzigkeit Gottes, durch den Herrn Christus mit seinem Tod verdient und erworben. Und es ist eigentlich nicht das, das in Büchern steht und in Buchstaben verfasst wird, sondern ist mehr eine mündliche Predigt und ein lebendiges Wort und eine Stimme, die da in der ganzen Welt erschallt und öffentlich ausgeschrien wird, dass man es überall hört.“
Die Stadtkirche Wittenberg erinnert als Station auf dem Lutherweg an die Bedeutung des Hörens für die menschliche und religiöse Existenz. In all seiner Aktivität ist der Mensch immer auch ein rezeptives, ein empfangendes, ein hörendes Wesen. Im Hören empfängt der Mensch mehr als er zu sehen und zu sagen vermag. Im Hören stößt der Mensch auf eine ihn tragende Wahrheit. Ein Gedicht, eine Lesung, eine Predigt, ein Gebet, ein Lied oder ein Konzert kann zu einem Hörgeschehen werden, das zu Herzen geht und an eine tiefe Quelle führt. Die Stadtkirche Wittenberg ist ein besonderer Hör-Raum des Wortes, des Geistes und des Lebens.
Text: Pfarrer Dr. Johannes Block 10/2012
Zur Geschichte der Stadtkirche Wittenberg
Um 1281 wird mit dem Bau des heutigen zweischiffigen Chorraums begonnen. Von 1412 an wird in verschiedenen Bauphasen das Langhaus errichtet. Ab 1432 werden die Türme um das Glockengeschoss erhöht und mit pyramidalen Steinhelmen abgeschlossen. Im Jahr 1512 erhält Martin Luther an der Stadtkirche einen Predigtauftrag. In den Jahren 1521/22 – Martin Luther befindet sich auf der Wartburg – wird die Kirche bei einem „Bildersturm“ ihres traditionellen Bilderschmucks beraubt. Nach seiner Rückkehr von der Wartburg leitet Martin Luther mit seinen Predigten ab Sonntag Invokavit 1522 einen gemäßigten Gang der Reformation ein. Der Reformationsaltar von Lucas Cranach wird 1547 errichtet. Nachdem im Schmalkaldischen Krieg die Turmhelme abgetragen wurden, um Platz für Kanonen zu schaffen, werden von 1556 bis 1558 die heutigen Turmaufsätze für Turmuhr und Türmerwohnung geschaffen. Nach der Besetzung der Kirche durch napoleonische Truppen ab 1806 erfährt der Innenraum 1810 bis 1811 eine umfassende Neugestaltung im Stile der klassizistischen Neogotik. Bei einer weiteren Renovierung 1928 wird ein Teil dieser Umgestaltung beseitigt und der Raum erhält im Wesentlichen seine heutige Gestalt.
Die Mutterkirche der Reformation
Die Stadtkirchengemeinde ist mit rund 3800 Mitgliedern eine der größten Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Zur Gemeinde gehören drei Kindertagesstätten und der Alte und Neue Friedhof. Im Mittelpunkt steht die Stadtkirche, die Predigtkirche von Martin Luther und von Johannes Bugenhagen, des ersten lutherischen Pfarrers Wittenbergs. Hier begann die Tradition der evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, mit Gemeindegesang und mit der Kommunion des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein). Die Stadtkirche wird deshalb als die Mutterkirche der Reformation bezeichnet. Bis heute ist die Stadtkirche ein lebendiger Ort des gepredigten, des gelesenen und des gesungenen Wortes, eine Stätte der religiösen und kulturellen Identifikation, eine Schatzkammer der Geschichte und der Kunst. Unzählige Besucher und Gäste aus aller Welt besuchen an diesem traditionsreichen Ort Veranstaltungen und Konzerte und feiern mit der Stadtkirchengemeinde festliche Gottesdienste.
Am 31. Oktober, dem jährlich begangenen Reformationstag, stehen die Stadtkirche und die Schlosskirche im Mittelpunkt des internationalen Protestantismus. Namhafte Prediger und Kanzelredner aus Kirche und Gesellschaft, aus Kunst und Kultur, aus Wissenschaft und Politik ziehen eine große Hörergemeinde an. Die Jahrhundertsanierung der Stadtkirche Wittenberg In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum wird die Stadtkirche Wittenberg aufwendig saniert. Mit dem Reformationsaltar von Lucas Cranach und zahlreichen Epitaphen bewahrt die Stadtkirche herausragende Kunstwerke. Viele tausende Gäste aus aller Welt besuchen jährlich die Stadtkirche, die von die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Die Generalsanierung hat 2010 im Dachraum begonnen und soll 2015 im Innenraum und mit den Türmen beendet werden. Für die Sanierung sind mehr als 7 Millionen Euro veranschlagt. Ohne Hilfe von außen ist das Sanierungsprojekt nicht zu finanzieren. Helfen Sie mit, dass die Mutterkirche der Reformation zum Reformationsjubiläum 2017 wieder in altem Glanz erstrahlt!
Wir bitten um Ihre Spende!
Spendenkonto: Kreiskirchenamt Wittenberg,
Kontonummer: 1551748010, KD Bank Dortmund
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IBAN: DE91350601901551748010,
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The Town and Parish Church St. Mary’s will be renovated in preparation for the Reformation Jubilee in 2017. The costs for the renovation are planned to be more than 7 million Euro. The congregation of the Town Church welcomes financial support from Germany and from all over the world.
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account holder: Kreiskirchenamt Wittenberg,
Account number: 1551748010, KD Bank Dortmund (bank code 35060190), SWIFT/BIC code: GENODED1DKD,
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Texte: Pfarrer Dr. Johannes Block, Kirchmeister Bernhard Naumann
ständige Angebote:
- Montag-Freitag 12:00 Uhr Mittagsgebet
- vom April - 31.Okt. jeden Freitag 18:00 Uhr Orgelmusik
- Freitag und Samstag 14:00 öffentliche Kirchenführungen und auf Anfrage
Angbote auf Anfrage:
Kirchenführung (mit 1 Woche Voranmeldung/ 4 € , ermäß. 3 € p.P.)
folgende Materialien liegen aus:
- Kirchenführer in zahlreichen Sprachen (englisch/deutsch 3 €)
- WC nicht vorhanden
- Stempel vorhanden
Stadtkirche St. Marien
Kirchplatz 20
06886 Lutherstadt Wittenberg
Fon 0 34 91 / 40 44 15
Öffnungszeiten
STEMPELSTELLE AM LUTHERWEG SACHSEN-ANHALT
Ansprechpartner:
Herr K. Pohl oder das Gemeindebüro der Stadtkirchengemeinde
1. November -Ostern
Mo.-Sa: 11:00-16:00 Uhr
So: 12:30 - 16:00 Uhr
Ostern - 31.Oktober
Mo - Sa: 11:00 - 17.00 Uhr
So: 12:30 - 17.00 Uhr
Gottesdienst:
So: 11:00 Uhr
Mittagsgebet:
Mo.-Fr: 12:00 Uhr
Orgelmusik:
April-31.Oktober
Fr: 18:00 Uhr
Ansprechpartner:
Herr K. Pohl oder das Gemeindebüro der Stadtkirchengemeinde
1. November -Ostern
Mo.-Sa: 11:00-16:00 Uhr
So: 12:30 - 16:00 Uhr
Ostern - 31.Oktober
Mo - Sa: 11:00 - 17.00 Uhr
So: 12:30 - 17.00 Uhr
Gottesdienst:
So: 11:00 Uhr
Mittagsgebet:
Mo.-Fr: 12:00 Uhr
Orgelmusik:
April-31.Oktober
Fr: 18:00 Uhr
Unterkünfte