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© Archiv Moritzburg, Foto Falk Wenzel, Halle

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) - Halle (Saale)

Kardinal Albrecht

Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) verfügt über eine nahezu universale Sammlung von etwa 250.000 Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Druckgrafiken, Fotografien, Plastiken, Objekten des Kunsthandwerks und Designs sowie Münzen, Geldscheinen und Medaillen. Sie deckt die Zeit von der Antike bis in die Gegenwart ab und umfasst Objekt aus allen Teilen der Welt. Nur ein kleiner Teil dieses Bestandes kann aus konservatorischen Gründen und aufgrund des nur begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes dauerhaft präsentiert werden. Gegenwärtig können die Besucherinnen und Besucher auf etwa 3.000 qm auf drei Ebenen in einem faszinierenden architektonischen Ambiente mehr als 500 Objekte erleben.

Das Kunstmuseum ist in einer Burg aus dem späten 15. Jahrhundert untergebracht, die einst Kardinal Albrecht von Brandenburg, dem Gegenspieler Martin Luthers, als Residenz diente. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Moritzburg schwere Zerstörungen, um 1900 wurde sie zum Museum ausgebaut. 2008 vollendete das spanische Architekturbüro Nieto Sobejano einen spektakulären Erweiterungsbau.


zum thematischen Schwerpunkt:
Auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt lag mit Wittenberg nicht nur die weltberühmte Wiege der Reformation, sondern – nur wenige Kilometer entfernt - mit der Moritzburg in Halle auch die bevorzugte Residenz von Martin Luthers größtem Widersacher: Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490-1545), Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt, Erzbischof und Kurfürst von Mainz, Primas der katholischen Kirche in Deutschland, Erzkanzler des deutschen Reiches, Kardinal der Römischen Kirche und Generalinquisitor für Deutschland, Markgraf von Brandenburg.

Der nach dem Kaiser mächtigste Mann im Reich residierte fast drei Jahrzehnte  von 1513 bis 1541 in der Moritzburg und in der Residenz am halleschen Dom. Während ringsumher die Reformatoren die „Götzenbilder“ aus den Kirchen warfen, erblühte in Halle noch einmal die Hofhaltung eines geistlichen Renaissance-Fürsten, die in ihrer beispiellosen Prachtentfaltung den europäischen Vergleich nicht zu scheuen brauchte.

Der geistliche Kern dieses Prunks, mit dessen Glanz Albrecht die Reformation zum Stehen zu bringen hoffte, lag zum einen in einer riesigen Reliquien-Sammlung, dem „Halleschen Heiltum“, in dem hunderte kostbarster Goldschmiedewerke die Partikel und Körper der Heiligen bewahrten; zum anderen in der Ausstattung der von Albrecht gegründeten Stiftskirche, dem heutigen Dom. Dort kam der größte Gemäldezyklus zur Aufstellung, der in Deutschland jemals in Auftrag gegeben worden war, mit Werken von Baldung, Cranach, Dürer und anderen. Doch half all dies nichts, und Albrecht kehrte 1541 geschlagen in sein Erzbistum Mainz zurück. Dabei nahm er den größten Teil seiner Schätze mit, die einst den Glanz seiner Hallenser Jahre ausgemachten.
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale)

Fon 0345 /21 25 90
Fax 0345/ 20 299 90

Öffnungszeiten
Mo, Di, Do – So, Feiertags 10:00-13:00 Uhr und 14:00-17:00 Uhr
mittwochs  geschlossen
24.12. und 31.12. geschlossen  

Aufgrund der Corona-Lage momentan geänderte Öffnungszeiten!