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Kirche St. Katharinen Zwickau - Zwickau

Predigerstätte der Reformation; Thomas Müntzer 1520/21 Prediger auf St. Marien und St. Katharinen zu Thematischen Schwerpunkt:

Im Mai1520 übernimmt Thomas Müntzer das Pfarramt an der Marienkirche (heute „Dom“) in Zwickau. Müntzer war dem Rat der Stadt von Martin Luther  empfohlen worden. Luther pflegte engen Kontakt zum Zwickauer Bürgermeister Hermann Mühlpfort, dem er seine  Schrift „Von der Freiheit  eines Christenmenschen“ von 1520 gewidmet hatte.  

Zwickau ist mit 6000 Einwohnern hinter Leipzig die zweitgrößte Stadt im ernestinischen Herzogtum Sachsen. Die Wirtschaft wird dominiert von der Tuchmacherzunft, Gewerken des städtischen    Bedarfs, des Bergbaus und dem Betreib einer Münze.                                                                                                                                         

Ausdrucksstark und vielgestaltig zeigt  sich der  gesellschaftliche Umbruch auch in religiösen  Anschauungen und der Frömmigkeit der Gläubigen. Aus der Sicht  Luthers sind diese religiösen Vertreter keine ernsthaften Theologen, sondern „Schwärmer“ oder  Laien, wie die „Zwickauer Propheten“, die in der Nachfolge zu Jan Huss stehen.

Ab Oktober 1520 wechselt Thomas Müntzer als evangelischer Prediger an die St. Katharinenkirche, da der Zwickauer Pfarrer Ergran wieder an die St. Marienkirche zurückkehrte.   Das Predigeramt  bringt Müntzer mit den „Zwickauer Propheten“ Stübner, Drechsel und Storch zusammen. Ebenso bleibt er in Kontakt mit dem Rat und der herzoglichen Hofhaltung des Schlosses „Osterstein“. Seine Gegner sind vor allem die Franziskaner, denen Müntzer selbstsüchtiges, liebloses Verhalten, entgegen dem  Evangelium vorwirft. Es sind bleibende Erinnerungen und Ausgangspunkte seiner Suche nach christlichen Lebensformen und gerechter Teilhabe für jeden.

Der Ort dieser Entwicklungen, die St. Katharinenkirche ist romanischen Ursprungs. Die Kirche wird 1219 erstmalig urkundlich erwähnt. Sie wurde vermutlich als Andachtsstätte eines Nonnenklosters  der Benediktiner errichtet. Die spätere Nutzung erfolgt als Stadt-und Schlosskirche.  

Bemerkenswert  ist die Ausführung des Bauwerkes in rötlichem Sandstein. Schlichtheit und sparsame Eleganz der Proportionen bestimmen Außen- wie Innenansicht derArchitektur.                                                                                                                      Stadtbrände 1328 und 1403 sind Ausgangspunkt für eine längere Bauphase zur Errichtung einer spätgotischen Hallenkirche. Der Kämpfer des Triumphbogens zeigt oberhalb der Kanzel eine Schachbrettmusterung, das einzig erhaltene Relikt der Romanik in Zwickau.Vor 1320  datiert die  heutige Sakristei. Ein  achteckiger Bau
mit  Mittelpfeiler und mittig aufsitzendem Schirmgewölbe, ein Kleinod gotischer, sakraler Architektur.
Bedeutsam sind auch die originalen Dachstühle von 1345 und 1456.
Das neu gefasste Geläut der Katharinenkirche birgt  eine der ältesten Läuteglocken Sachsens 1482 von O. Hilliger.  Die Ausstattung der Katharinenkirche ist gediegen und zurückhaltend. Die  transparente Verglasung der Fensterfronten vermittelt Offenheit und Licht. Die Renaissancekanzel  schuf Paul Speck 1538.
Auf der Empore befindet sich eine Jehmlichorgel von 1967. Sie hat zwei  Manuale, ein Pedal und neunzehn Register.
Der kostbare Altar aus der Werkstatt L.Cranachs d.Ä. , mit der Thematik der „Fußwaschung“   nach Johannes, und  einfacher Wandlung ist der
Vermittlung der Botschaft des Dienstes vor Gott und am Menschen ge-
widmet. Der Altar befindet sich seit 1534 in St. Katharinen, nachdem er 1518 als Geschenk der sächsischen  Herzöge für  St.  Marien gestiftet worden war.
Im Außenbereich  der Kirche steht seit 1989 ein städtisches Denkmal im Gedenken an Thomas Müntzer, geschaffen 1989 von Jürgen Raue, Berlin.
Besucher sind uns jederzeit herzlich willkommen.

Heinrich Gebhardt
Kirchenvorstand der ev.-luth. Katharinenkirchgemeinde Zwickau

  • kein Eintritt, jedoch wird um eine Kollekte gebeten
  • WC Nutzung möglich
  • Führer / Betreuer nach Vereinbarung anwesend
  • Stempel ist vorhanden


Ansprechpartner: Frau Hering, Herr Gebahrdt


sonstige Angebote ständig:

a) Begehnung von turm und Dach möglich, jedoch nur Einzelpersonen

Angebote auf Anfrage:

a) Orgelspiel
Kirche St. Katharinen Zwickau

Katharinenstraße 27
08056 Zwickau

Fon 03757/ 47 57 34

Öffnungszeiten
Dienstags:      11-13 Uhr
Donnerstags:  15-17 Uhr